Donnerstag, 12. August 2010

Erzählungen :

....hier mal eine kurze Berichterstattung von einer Freiwilligen in Ghana, die sich ebenfalls 2009 in meinem Ort (Jirapa aufhielt ) ....viel Spaß beim lesen! ;)
(ich musste viel lachen und schmunzeln, war aber auch ein kleinen wenig geschockt =D ....aber seht selbst, wie es mir womöglich bald ergehen wird ;) !!!! )

Schon wieder ist eine Woche hier in Ghana um… Letzten Mittwoch fuhr ich mit Albert (Zivildienstleistender in Jirapa/Ghana) das erste Mal nach Wa, die “Landeshauptstadt” der Upper West Region, die trotz allem noch um einiges kleiner ist als eine Kleinstadt in Deutschland. Sie liegt im Normalfall ca eine Autostunde entfernt, aber auf der Ladefläche eines PickUps (siehe Foto) haben wir es in sagenhaften 30 Minuten geschafft, dabei einen Hund ueberfahren, aber sind trotzdem lebend angekommen.
In Wa war es mein Ziel, ghanaischen Mobilfunkempfang zu bekommen, um mich mal zu Hause zu melden. Vergeblich. Außerdem kauften wir allerlei westliche Dinge wie Schokolade, Bonbons und ein heiß ersehntes Eis.
Ein weiteres Ziel in Wa war es, mich endlich mal zu getrauen, zu einer der zahlreichen Stoffverkäuferinnen zu gehen, mich beraten zu lassen, um dann einen der schönsten Stoffe der Welt zu kaufen. Wie immer ist es ein riesen Spektakel, wenn man als Weiße an einen der Stände kommt. Auch bei der Schneiderin bei der ich dann letztendlich meinen grün-blauen Traumstoff bekommen habe, sammelten sich binnen weniger Minuten eine Menge an schwarzen Mädchen an, um sich zu amüsieren wie ich Stoffe kaufe, für wie viel und wie ich mich drüber freute. Ausserdem besuchten wir den Markt und kauften Apfelsinenâ – Spaghettiâ – alles was das Herz begehrt.
Auch die Rückfahrt von Wa nach Jirapa war mal wieder ein Erlebins, diesmal eins der weniger lustigen. In meinem Leben habe ich vorher wohl noch nie so viel Angst gehabt, außerdem durfte ich eine Minute lang spüren, wie sich Massenpanik entwickelt: Wieder einmal fuhren wir in einem der TroTros, in diesem kleinen Bus haben 20 Menschen Platz gefunden. Immer mindestens 4 in einer Reihe. Nach den ersten Minuten rauchte das Auto auf einmal, der Fahrer schrie “Get out”. Jeder dachte, das Ding würde hochgehen.Alle bekamen Panik, ich habe sowas noch nie erlebt, dummerweise saß ich an der Tür, das war so eine Schiebetür. Weil alle dachten, der Bus geht gleich hoch, drückte jeder gegen die Tür, ich war dazwischen und sie wurde einfach rausgedrückt (siehe Foto), bin unter den anderen natürlich voll rausgefallen … nur ein paar Schrammen. Aber das Auto ging nicht in die Luft. Es ist nur irgendwas ausgelaufen … Aber solche Panik, das war krass … Wir waren nicht weit von der Polizeistation, die hat sich das Ganze angesehen, der Polizist kam, wollte den Führerschein des Fahrers sehen… jajaja… Der hatte keinen, wie immer gibt es mindestens 20 Minuten Diskussionen, am Ende fließt Geld und wir konnten weiterfahren. Ich hatte aber kaum noch Lust, in diesem Auto weiterzufahren, mit dem Fahrer, aber ich tat es. Weil es keine andere Möglichkeit gab.
Ein paar Minuten später, in voller Fahrt: Der Vorderreifen platzt. Wir sind aber noch sicher zum stehen gekommen. Vorderreifen wird gewechselt. Langsam ging’s mir richtig schlecht. Ich hatte richtitg Bauchschmerzen vor Angst … Aber ich fuhr weiter. Ein paar Minuten später, nächster Halt. Diesmal holten sie vorsichtshalber Löschwasser. Das war mir dann zu viel, ich habe zu Albert gesagt, Schluss aus, ich fahre nicht mehr mit, ich komme irgendwie anders nach Hause, also bin ich ausgestiegen, Albert fuhr weiter. Irgendwo in der Pampa bin ich dann rumgelaufen, eine Ghanaerin hat mich dann zu einer Art Haltestelle gebracht,wo manchmal Autos nach Jirapa halten, da saß ich dann eine Weile, darauf hat mich eine andere Ghanaerin woandershin gebracht. Ich wurde auf eine Cola eingeladen und ein Typ wollte mich auf dem Motorrad nach Jirapa mitnehmen, er musste eh dahin.
Aber ich habe gesagt, ich hätte noch mehr Angst auf dem Motorrad als in einem TroTro. Dann hat der Typ extra zwei andere Jungen losgeschickt, um einen Helm zu holen. Er ist dann die Strecke supervorsichtig gefahren und hat immer gefragt, ob er zu schnell ist. Aber so sind die immer hier… total nett und es wird einem alles gemacht. Ich weiß nie, wie ich mich für so viel Dinge
bedanken soll. Man fühlt sich immer in der Schuld

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