Mittwoch, 2. Februar 2011

Lang ist’s her…


Noah


Stina und ich


Joe, mein kleiner Bruder und ich




Nakpanduri







Weihnachtsschmaus gegrillt = Ziege




Jeff, Joe, Ephraim und Jessy, meine 4 afrikanischen Brueder














Erst einmal ein frohes neues Jahr an alle, die ich bis jetzt noch nicht gesprochen habe.
Ich hoffe ihr hattet einen schönen Start ins neue Jahr und könnt mir verzeihen, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe.
Anfang Dezember bin ich mit Franzi in die Nachbarstadt Nadowli gezogen. Dort haben wir erst einmal für 2 Wochen in einem Gasthaus gewohnt. Warum ziehen wir in ein Gasthaus in der Nachbarstadt?.... Ganz einfach, unser Arbeitsplatz liegt in Nadowli und deswegen macht es ja Sinn, dorthin zu ziehen. Das kennt ja wohl jeder „Wie schön es wäre, nah an dem Büro, nah an der Praxis oder ganz allgemein: nah an seinem Arbeitsplatz zu wohnen“.
Für 2 Wochen wohnten wir also im „Worldvision Haus“, fanden neue Freunde, erlebten viele neue Dinge, fuhren durch die Dörfer und kümmerten uns zudem noch um unser neues „Adoptivkind“ Noah Anabandire- Ganaa Nazieng.
Noah übernahmen Franzi und ich am selben Sonntag, an dem wir nach Nadowli umzogen und seitdem ist nichts mehr wie es vorher war. Wie befestigt man das Kind auf seinem Rücken, wie oft muss man es füttern, wie oft wickeln. Zu Anfangs hat Noah unser Leben hier echt durcheinander gebracht, aber mittlerweile haben ihn alle furchtbar lieb gewonnen. Ständig werden wir auf der Straße oder bei Freunden gefragt, wie es dem Kind geht „ A bie be song?“ (wie geht’s dem Kind), „ a be song!“ (dem Kind geht’s gut). Und ihm geht es wirklich gut. Grade eben bin ich mit Lena zum Krankenhaus gefahren und wir haben mit ihm einen AIDS- Test gemacht, der gegen alle Erwartungen und Befürchtungen NEGATIV ausfiel.
Aber kommen wir zurück zum Dezember.
Nach unseren 2 Wochen im Guesthouse in Nadowli zogen Franzi und ich für kurze Zeit wieder nach Jirapa. In unserem alten Zuhause traf sich nämlich die ganze Familie. 18 Menschen lebten zu dieser Zeit in unserem Haus, ein einmaliges Erlebnis.
Es begann die Weihnachtszeit und pünktlich dazu auch der Stress für vor allem unsere Gasteltern, die viele Dinge und ein Programm für mehrere Tage in der Kirche planen mussten.
Weihnachten, wie sieht das Weihnachtsfest eigentlich aus, in Ghana? Tja, wenn ich jetzt ganz ehrlich bin, kann ich es überhaupt nicht sagen. So ein richtiges Weihnachtsfest, wie wir es in Deutschland haben, habe ich hier nicht mitbekommen. Eine Bescherung gab es auch nicht, dafür aber am 26. den sogenannten „Boxingday“. An diesem Tag sammelt man kleine Geschenke (wirklich nur Kleinigkeiten) bei seinen Freunden ein. Wir Deutschen haben für den Boxingday Kekse gebacken. Also schnell mit der Deo- und Colaflasche den Teig ausgerollt und ab in den Kohleofen geschmissen. Selbst gebackene Kekse gibt es hier oben anscheinend nicht und deshalb haben sie auch großen Anklang gefunden. So großen, dass bis zum Boxingday, für den sie eigentlich bestimmt waren, gar keine mehr übrig blieben ;)…naja, immerhin hat es allen geschmeckt!
Da unsere Familie um die Weihnachtszeit so viel um die Ohren hatte, mussten wir unser Weihnachten auf den 28. Dezember verschieben. Aber auch das ist kein Problem, denn wir sind ja mittlerweile alle sehr spontan und flexibel geworden. Franzi und ich jedenfalls haben unser Weihnachtsfest auf dem Motorrad verbracht. Wir sind einfach losgezogen, haben den erstbesten Buschweg gen Westen zur Grenze von Burkina Faso genommen und haben den Wind um die Ohren genossen.
Nach Weihnachten kommt dann bekanntlich Silvester und in der Nacht vom 31. auf den 1. sind wir morgens um 4 Uhr los -> REISEN!
Ja, endlich hatte sich mal ein bisschen mehr als eine Woche zeit gefunden, um ein wenig durchs Land zu reisen. Ziel dieser Reise war der Norden ( Nakpanduri), wo wir zwei weitere Freiwillige unserer Organisation und die Eltern unserer „Mama“ besuchten.
Leider wurden 3 von uns Freiwilligen (inklusive mir) am Morgen vor der 12 stündigen Abreise krank. Ich sag euch, das wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht! Eine Autofahrt mehr als 12 Stunden, die meiste Zeit durch den Busch über die Puckelpiste, während einem schlecht ist und man mit Erbrechen kämpft, ist nicht grade der schönste Abschluss einer Reise. Stina und Franzi ging es nach der Ankunft in Jirapa zwar noch nicht perfekt, aber immerhin besser, nur ich lag noch eine knappe Woche im Bett. Was wir hatten, das können wir nur vermuten. Parasiten womöglich und ich vielleicht noch zusätzlich Malaria, denn ich lag 4 Tage ohne irgendetwas zu mir nehmen zu können im Bett =(…keine schöne Zeit.
Da ich nach unserer Reise so krank war, musste auch unser Endgültiger Umzug nach Nadowli warten.
Mit einer Woche Verspätung zogen wir also am Samstag dem 15. Januar in unsere „eigene Wohnung“. Naja, eigentlich sind es unsere „eigenen 2 Räume“. Hier in Nadowli ist es sehr schön und wir fühlen uns super wohl. Unsere Nachbarn sind alle sehr nett und wir haben hier mehr Freiheiten. Unser Haus muss man sich so vorstellen: Ein Hof in der Mitte und drum rum ein einstöckiges Gebäude, bestehend aus einzelnen Zimmern. Zwischendurch ein Tor als Eingang, alles nicht sehr groß. Trotzdem ist es hier sehr gemütlich, in der Mitte unseres Hofes steht ein Mangobaum und wir sind viel an der frischen Luft. Zähneputzen macht man draußen, zusammen mit den Nachbarn, kochen ebenfalls, genauso, wie waschen und aufs Klo gehen. Das fördert die Gemeinschaft ungemein und ich weiß, dass ich es in Deutschland sehr vermissen werde, diese Art „Dauercamping.

2 Kommentare:

  1. Hallo „Mama“,

    wir freuen uns, dass es Dir wieder gut geht und es ist toll von Dir Neues zu hören. Wir sind erstaunt und begeistert, wie gut Du das „Mama“ –Sein mit dem süßen Noah meisterst. Weiter so.

    Liebe Grüße und Küsschen (auch an den „Süßen)
    Mama und Papa

    P.S. Tolle Fotos

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